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Das Projekt Visual Apprenticeship


Das Projekt
Visual Apprenticeship


(Picture/Graphics: DS)

Sehen ist keine Selbstverständlichkeit. Ist diese Prämisse einmal akzeptiert, lässt sich auch fragen: ist unser Sehen überhaupt unabhängig von unserem Denken zu denken? Und wenn wir akzeptieren, dass unser Denken eine Biographie hat, so lässt sich kaum bestreiten, dass auch unser Sehen, unsere Beschäftigung mit Sichtbarkeit (und sogleich auch mit Unsichtbarkeit, mit Täuschung, so sehr wie mit der Belohnung durch das Sehen), eine Geschichte hat.
Diese Geschichte, bezogen auf uns selbst, liesse sich als unsere visuelle Biographie bezeichnen. Unsere visuelle Biographie ist unser visueller Bildungs- oder Entwicklungsgang.

Darum geht es im Projekt Visual Apprenticeship nur indirekt. Denn das Projekt basiert vor allem auf von einer Formidee, stellt eine Formidee vor. Und von einer weiteren Prämisse: in unserem visuellen Bildungsgang gibt es Schlüsselmomente: die Momente der Belohnung (der Augenweide), der Täuschung (der Desillusionierung), der Relativierung (der Fokussierung auf das Unsichtbare, Unkenntliche), den Heureka-Moment (als Höhepunkt der Suche), und vieles andere mehr.

Solchen Schlüsselmomenten, jenen einschneidenden Ereignissen in unseren Sehbiographien, ist das Projekt Visual Apprenticeship gewidmet. Wir fokussieren. Und die Formidee besteht darin, dass wir in lockerer Folge kleinere Essays über solche Schlüsselmomente reihen. Eine erste solche Serie leitete das Projekt ein. Eine zweite und dritte ist in Vorbereitung, und mit der dritten Folge wechseln wir von einer personenbezogenen Sichtweise zu einer thematischen.

Schlüsselmomente visueller Bildung finden wir nicht allein – und vor allem auch nicht vorrangig – in unserer eigenen Sehbiographie. Wir konzipieren das Projekt vielmehr als ein Projekt, das, gewissermassen parallel zum literarischen Genre des Bildungsromans, den Bildungsroman des Sehens, die kollektive Vorschule des Sehens, erkunden: in- und ausserhalb des Bildungsromans, dem unsere besondere Beachtung gilt. Aber in- und ausserhalb bedeutet hier: in einem persönlichen Streifzug durch die Weltliteratur vor allem, erkunden wir Schlüsselmomente des Sehens, Schlüsselszenen visueller Bildung, und kontrastieren die literarische Erkundung, in- und ausserhalb von Literatur (wo auch immer wir interessante Stoffe finden, d.h. in welchen Texten, Dokumenten, Erzählungen, Theaterstücken, Filmen), durch persönliche Erkundungen in unser persönlichen Sehbiographie, in unserer éducation visuelle, unseren Lehrjahren des Sehens, unserer Visual Apprenticeship.

Daraus ergibt sich, noch nicht absehbar in den genauen Konturen, mit der Zeit, ein Netzwerk von kürzeren Texten, die sich in Serien konfigurieren lassen, aber natürlich andere Anordnungen (chronologische, thematische, stilistische) zulassen, ja alternative Ordnungen (aufgrund der Bezüge, die sich einstellen werden), gleichsam fordern.

Als individuelles Projekt begonnen, mag das Projekt sich ferner zu einem sozialen Projekt entwickeln. Möge es sich zu einem sozialen, vielleicht kollektiven Projekt entwickeln. Weniger auf Basis einer verpflichtenden Prämisse als auf Grundlage der besagten Formidee: Wir erforschen Sehbiographien, und dies punktuell: wir fokussieren auf Schlüsselmomente unseres visuellen Bildungsgangs, wir schreiben darüber, spielerisch, uns selber überraschend, welche Ein- und Ausblicke sich bieten werden. Und tauschen uns damit über unsere Sehbiographien aus, holen die Erfahrungen der Literatur – den Rat der literarischen Erfahrungswelten – ein. Kurz: Alle Perspektiven stehen offen. Sehen ist keine Selbstverständlichkeit. Und in Schlüsselszenen visueller Bildung konzentriert sich Erfahrung, konzentriert sich das Wissen, was Sehen, was visuelle Bildung sein kann. Der oder dem einzelnen, oder: den vielen.

(28. Oktober 2015)

Visual Apprenticeship (First Series)

Visual Apprenticeship (Second Series)

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